Ein Statement

02.09.2021

Das Wort 'Klimawandel' ist in aller Munde, nicht erst seit der Flutkatastrophe in der Eifel. Seit Jahren beherrscht das Thema die Printmedien, Nachrichtensendungen, Politmagazine und Diskussionsrunden. Trotz der Flut an Informationen, trotz der Brisanz, die in dem Thema steckt, und dem daraus abzuleitenden Handlungsdruck, kommen wir nicht entscheidend voran. In erster Linie liegt das an den politisch Verantwortlichen.

Mal Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie den Satz gehört Wir müssen endlich beginnen zu handeln oder (auf neu-deutsch) The time to act is now? Ganz oft wird dabei vergessen, dass der Zeitpunkt, mit dem Handeln zu beginnen, nicht jetzt ist, sondern schon Jahre zurückliegt. Hätten die Regierenden damals die nötigen Schritte eingeleitet, wäre der Handlungsdruck heute nicht so enorm groß. Gleichzeitig wird uns von den Experten versichert, noch sei Zeit, das Ruder herumzureißen. Das mag stimmen. Dabei wird jedoch gelegentlich verschwiegen, dass die Anstrengungen und die Kosten mit jedem Jahr, das ungenutzt verstreicht, in die Höhe schnellen.

Was wir betreiben, nennt sich Prokrastination, besser bekannt als Aufschieberitis. Wir wissen, das wir etwas tun müssen, verbannen es aber in die Zukunft - weil wir zu bequem sind, weil wir unsere Gewohnheiten nicht aufgeben wollen, weil wir denken Morgen ist ja auch noch Zeit, obwohl wir wissen, dass das nur eine Ausrede ist. Und eh wir uns versehen, ist ein Jahr vergangen ... oder ein ganzes Jahrzehnt.

Wenn wir ehrlich sind, bürden wir damit das Problem unseren Nachkommen auf (zur Erinnerung: das sind die jungen Menschen, die jetzt schon unter uns leben). Wir vererben ihnen aber nicht nur ein "Problem", denn zu dem Erbe gehört auch eine Unmenge an Anstrengungen und Einschränkungen (die wir bislang nicht bereit waren zu tragen), dazu gehören Umweltbedingungen, die bestenfalls extremer sein werden, in manchen Regionen der Erde aber auch regelrecht lebensfeindlich, und dazu gehört ein riesiger Haufen Schulden. Im Grunde verbraten wir einen Großteil der Rücklagen (natürliche Ressourcen) und hinterlassen Berge an Müll, mit Nährstoffen vergiftete Böden,  eine überhitzte Atmosphäre, ausgestorbene Arten und leer-geräumte Konten. Das einzig Nachhaltige, was wir zustandebringen, ist ein Globus, der auf lange Sicht nicht zu reparieren sein wird. Was sind wir doch für Arschlöcher!

P. Rolauffs

(Vorstandsmitglied)

Diese Zeilen sind eine Reaktion auf die Ereignisse der letzten Wochen (Flutkatastrophe samt Äußerungen einiger hochrangiger "schwarzer" Politiker) sowie auf eine Pressemittteilung auf n-tv vom heutigen Tag:

 

"In der öffentlichen Debatte ist der Klimaschutz zu einem der zentralen Themen geworden. Doch je älter die Wähler, desto weniger spielen die Interessen der jungen Generation eine Rolle bei der Wahlentscheidung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage - die Umweltschützer erschreckt." | Link zum Artikel